Oberarzt Gehalt: Wie hoch ist das Gehalt?

Das Gehalt von Oberärzten in Deutschland variiert stark und wird durch Faktoren wie Tarifverträge, Standort des Krankenhauses und Erfahrung bestimmt. Während kommunale und Unikliniken unterschiedliche Vergütungen bieten, beeinflusst die regionale Nachfrage das Durchschnittsgehalt erheblich. Zusätzlich bieten ergänzende Einkommensquellen und wachsende Karrierechancen attraktive Perspektiven für Oberärzte im medizinischen Sektor.

Oberarzt Gehalt: Wie hoch ist das Gehalt?

Oberarzt Gehalt in Deutschland: Ein Überblick

In Deutschland bewegt sich das Grundgehalt eines Oberarztes typischerweise zwischen 90.000 und 140.000 Euro brutto jährlich. Diese Spanne reflektiert die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in verschiedenen Kliniken und Regionen. Kommunale und universitäre Krankenhäuser orientieren sich meist an den Tarifverträgen für Ärzte, während private Kliniken oft individuelle Gehaltsvereinbarungen treffen. Das Einstiegsgehalt als Oberarzt liegt häufig bei etwa 95.000 Euro, kann aber mit zunehmender Erfahrung und Spezialisierung deutlich ansteigen. Zusätzlich zum Grundgehalt kommen oft variable Bestandteile wie Bereitschaftsdienste, Überstunden und leistungsbezogene Zulagen hinzu.

Einflussfaktoren auf das Gehalt

Mehrere Aspekte bestimmen die konkrete Höhe des Oberarztgehalts maßgeblich. Die Fachrichtung spielt eine zentrale Rolle: Chirurgische Disziplinen, Radiologie oder Anästhesie werden oft höher vergütet als andere Bereiche. Die Berufserfahrung wirkt sich ebenfalls stark aus, wobei erfahrene Oberärzte mit mehr als zehn Jahren Praxis deutlich mehr verdienen können. Die Art der Klinik beeinflusst das Gehalt erheblich - Universitätskliniken bieten meist strukturierte Tarife, während private Häuser flexiblere, oft höhere Vergütungen ermöglichen. Zusatzqualifikationen wie Habilitationen, Zertifizierungen oder Führungskompetenzen können das Gehalt um 10.000 bis 20.000 Euro jährlich steigern.

Regionale Gehaltsunterschiede

Die geografische Lage der Klinik beeinflusst das Oberarztgehalt deutlich. In wirtschaftsstarken Regionen wie Bayern, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen liegen die Gehälter oft über dem Bundesdurchschnitt. Großstädte wie München, Hamburg oder Frankfurt bieten tendenziell höhere Vergütungen, allerdings bei entsprechend höheren Lebenshaltungskosten. Ländliche Gebiete oder strukturschwächere Regionen in Ostdeutschland zahlen oft weniger, können aber durch niedrigere Lebenshaltungskosten und bessere Work-Life-Balance punkten. Der Unterschied zwischen den Regionen kann bis zu 20.000 Euro jährlich betragen, wobei sich diese Schere in den letzten Jahren langsam verringert.

Tarifverträge und deren Bedeutung

Tarifverträge bilden die Grundlage für die Vergütung in vielen deutschen Kliniken. Der Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern (TV-Ärzte/VKA) und der Tarifvertrag der Länder (TV-L) regeln die Gehälter in öffentlichen Einrichtungen. Diese Verträge definieren klare Gehaltsstufen basierend auf Berufserfahrung und Position. Oberärzte werden meist in die Entgeltgruppen Ä3 oder Ä4 eingruppiert, mit jährlichen Stufenaufstiegen. Universitätskliniken folgen oft dem TV-L oder eigenen Haustarifverträgen. Private Kliniken sind nicht tarifgebunden und können individuellere Vergütungsmodelle anbieten, die oft leistungsbezogene Komponenten enthalten.

Ergänzende Einkommensquellen

Neben dem Grundgehalt können Oberärzte ihr Einkommen durch verschiedene Zusatzleistungen erhöhen. Bereitschaftsdienste und Rufbereitschaften werden separat vergütet und können monatlich mehrere tausend Euro zusätzlich bringen. Viele Kliniken bieten Chefarztvertretungen an, die mit Zulagen verbunden sind. Private Sprechstunden oder Wahlleistungen für Privatpatienten können in manchen Einrichtungen zusätzliche Einnahmen generieren. Nebentätigkeiten wie Gutachtertätigkeiten, Fortbildungen oder Beratung sind weitere Optionen. Auch Forschungstätigkeiten, besonders in Universitätskliniken, können durch Drittmittel oder Projektförderungen das Einkommen steigern.


Kliniktyp Grundgehalt (brutto/Jahr) Zusatzleistungen Gesamt (Schätzung)
Universitätsklinik 95.000 - 125.000 € Bereitschaftsdienste, Forschungszulagen 110.000 - 150.000 €
Kommunales Krankenhaus 90.000 - 120.000 € Bereitschaftsdienste, Überstunden 105.000 - 145.000 €
Private Klinik 100.000 - 140.000 € Leistungsboni, Wahlleistungen 120.000 - 170.000 €
Rehabilitationsklinik 85.000 - 110.000 € Bereitschaftsdienste 95.000 - 125.000 €

Gehaltschätzungen in diesem Artikel basieren auf aktuell verfügbaren Informationen, können sich jedoch zeitlich ändern. Unabhängige Recherche wird vor finanziellen Entscheidungen empfohlen.


Das Oberarztgehalt in Deutschland bietet eine solide finanzielle Grundlage für eine verantwortungsvolle Position im Gesundheitswesen. Die Vergütung spiegelt die hohe Qualifikation und Verantwortung wider, die mit dieser Rolle verbunden ist. Während Tarifverträge für Transparenz und Planbarkeit sorgen, ermöglichen verschiedene Zusatzleistungen und regionale Unterschiede eine individuelle Gestaltung des Einkommens. Angehende Oberärzte sollten bei ihrer Karriereplanung sowohl die monetären Aspekte als auch die persönlichen Präferenzen bezüglich Arbeitsumfeld, Work-Life-Balance und fachlicher Entwicklungsmöglichkeiten berücksichtigen.